Schwacher US-Markt belastet Schuhindustrie
Die Schwache Entwicklung auf dem US-Markt belastet die brasilianische Schuhindustrie. Nach Angaben des Schuhverbandes Abicalçados hat das Land im Jahr 2023 118,34 Millionen Paar Schuhe ausgeliefert und damit 1,16 Milliarden US-Dollar (1,06 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Diese Zahlen bedeuten einen Mengenrückgang von 16,6 Prozent und einen Umsatzrückgang von 10,8 Prozent.
Diese Abwärtsbewegung überraschte den Abicalçados-Präsidenten Haroldo Ferreira nicht. Er wies auf die Verlangsamung der US-amerikanischen und europäischen Wirtschaft mit hohen Zinssätzen und Rekordinflation hin. Darüber hinaus belastete die Entwicklung des US-Marktes die Ergebnisse zusätzlich. „Der Rückgang auf diesem Markt war proportional dreimal so groß wie der Rückgang der Exporte im Allgemeinen“, sagte er. Zudem habe die Wiederaufnahme der chinesischen Produktion den internationalen Wettbewerb verstärkt.
Brasilien hat von Januar bis Dezember 2023 10,64 Millionen Paar Schuhe in die USA verschifft und dabei 227 Millionen US-Dollar erwirtschaftet, was einem Rückgang von 40,4 Prozent beim Volumen und 32 Prozent beim Wert entspricht.
Trotz innenpolitischer Schwierigkeiten war Argentinien im Jahr 2023 das zweitgrößte Zielland für brasilianische Schuhe. Das Nachbarland kaufte 14 Millionen Paar Schuhe für 223,8 Millionen US-Dollar, was einem Mengenrückgang von 11,8 Prozent und einem Wertzuwachs von 24,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Wie üblich war Frankreich das dritte Hauptziel für brasilianische Schuhe. Im vergangenen Jahr lieferte Brasilien 2,84 Millionen Paar Schuhe im Wert von 58,8 Millionen US-Dollar in das europäische Land, was einem Rückgang von 53,5 Prozent beim Volumen und 10 Prozent beim Wert entspricht.