Finanzinvestor L Catterton zahlt angeblich vier Milliarden Euro
Der Schuhhersteller Birkenstock bekommt vermutlich neue Eigentümer. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise, berichtet, soll die amerikanisch-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton den Zuschlag erhalten. Der Finanzinvestor, 2016 aus dem US-Investor Catterton und den Finanzbeteiligungen des französischen Luxuskonzerns LVMH (Louis Vuitton Moet Hennessy) entstanden, soll angeblich bereit sein, vier Milliarden Euro für die deutsche Sandalenmarke hinzulegen. An Birkenstock werde sich auch Bernard Arnault, der Mehrheitseigner von LVMH und Christian Dior, direkt beteiligen. Der 1774 gegründete Schuhhersteller mit Sitz in Linz am Rhein und 4300 Mitarbeitern ist noch in Familienhand.
Über einen Verkauf des Unternehmens war bereits seit Wochen spekuliert worden. Laut Bloomberg-Informationen soll auch der luxemburgische Finanzinvestor CVC im Rennen gewesen sein. Wegen der Expertise im Geschäft mit Bekleidungs- und Luxusmarken sowie wegen der Erfahrungen mit einer Expansion in Asien habe sich aber L Catterton durchgesetzt. Die Brüder Alexander und Christian Birkenstock wollten einen Minderheitsanteil behalten, der dritte Bruder war vor einigen Jahren ausgestiegen. Bereits in der kommenden Woche könnte die Transaktion demnach bekanntgegeben werden. Die beteiligten Unternehmen kommentierten die Spekulationen nicht.
Birkenstock erzielte im Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) einen Umsatz von 721 Millionen Euro und produzierte 23,8 Millionen Paar Schuhe. Gegenüber dem Handelsblatt hatte Geschäftsführer Oliver Reichert im Herbst gesagt, der Umsatz sei 2019/20 stabil geblieben, obwohl die Produktion im ersten Lockdown im Frühjahr für zwei Monate stillgelegt worden sei.