Gründe: Probleme bei Lieferketten und Schutz der Mitarbeiter
Ab April lässt Birkenstock zunächst für zwei Monate die Fertigung an seinen deutschen Produktionsstandorten ruhen. Durch die notwendigen Anforderungen an den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sowie erhebliche Beeinträchtigungen in der Lieferkette ließen sich Produktionsabläufe derzeit nicht mehr sinnvoll durchführen, teilte das Unternehmen mit.
„Mit dieser Unterbrechung der Produktion trägt unser Unternehmen seinen Teil zur Eindämmung des Virus bei. In der fertigungsfreien Zeit bereiten wir uns aber intensiv auf eine schnelle Wiederaufnahme des Betriebs vor. Nachdem wir unsere SS20-Kollektion weltweit schon so gut wie vollständig ausgeliefert haben, können wir den Handel auch in allen Ländern sofort mit unseren aktuellen Lagerkapazitäten von zehn Millionen Paar unterstützen, sobald die allgemeine Situation dies zulässt und die Stores wieder öffnen“, erklärt Oliver Reichert, CEO der Birkenstock Group.
„Gleichzeitig reagieren wir mit dieser Maßnahme auf die momentanen Schwierigkeiten in unserer Lieferanten- und Logistikkette. Aufgrund des derzeitigen Shutdowns in ganz Europa kommt die Versorgung mit unseren Rohstoffen momentan weitestgehend zum Erliegen. Diese beziehen wir zum Großteil aus Italien und Spanien. Hierbei handelt es sich um die in Europa aktuell am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder, die auch bei uns zu erheblichem Arbeitsausfall führt. Darüber hinaus ist an den beiden sächsischen Standorten in Görlitz und Bernstadt für die polnischen und tschechischen Berufspendler in der Belegschaft durch die gegenwärtige Grenzschließung in Polen und Tschechien kein freier Verkehr mehr gegeben“, so Co-CEO Markus Bensberg.
Von der Anmeldung zur Kurzarbeit sind die Mitarbeiter der Produktionsgesellschaften in Sachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen betroffen. Nach aktuellem Stand ist die Kurzarbeit für einen Zeitraum von zwei Monaten geplant. Birkenstock stocke dabei das Kurzarbeitergeld nach den mit den Betriebsräten abgeschlossenen Betriebsvereinbarungen „deutlich spürbar auf“, um Nachteile der Mitarbeiter abzufangen. In Abhängigkeit von der verbleibenden Arbeitsbelastung aufgrund der aktuellen Lage könnten auch noch weitere Unternehmensbereiche von Kurzarbeit betroffen sein.