Birkenstock investiert weitere 50 Millionen Euro

EVA- und PU-Kunststoffsandalen sollen künftig in Pasewalk hergestellt werden.

Neuer Standort für Produktion von EVA- und PU-Kunststoffsandalen geplant

Knapp drei Monate nach Bekanntgabe der Partnerschaft mit dem neuen Mehrgesellschafter L Catterton legt Birkenstock ein weiteres millionenschweres Investitionsprogramm für den Ausbau seiner deutschen Produktionsstandorte auf. Bereits Anfang des Jahres hatte der Sandalen-Hersteller Investitionsvorhaben in Höhe von rund 40 Millionen Euro bekannt gegeben. Mit Blick auf das weltweit weiterhin starke Wachstum investiert das Unternehmen innerhalb der nächsten 18 Monate nun zusätzliche Mittel in Höhe von rund 50 Millionen Euro in die Stärkung des größten Werks in Görlitz als Hauptproduktionsstandort für die Core-Produktlinie: Auf diese Weise sollen die Kapazitäten für die Herstellung der Kork-Latex-Sandalen nochmals um 50 Prozent aufgestockt werden.

Die bislang ebenfalls in Görlitz beheimatete Herstellung der EVA- und PU-Kunststoffsandalen wird in einem neuen Kompetenzzentrum gebündelt. Allein an diesem neuen Standort sollen in den nächsten fünf Jahren bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Weil das Werk in Görlitz buchstäblich aus allen Nähten platzt und sich die Mitarbeitersuche immer schwieriger gestaltet, läuft derzeit die Suche nach einem geeigneten Standort für das neue EVA-/PU-Kompetenzzentrum. Drei Standorte – alle in Deutschland gelegen – sind in der engeren Auswahl. Mit einer Entscheidung ist im Herbst zu rechnen.

In einem durch die Pandemie geprägten, für die Branche insgesamt herausfordernden Umfeld hat Birkenstock im vergangenen Jahr seine Position als größter Arbeitgeber der deutschen Schuhindustrie noch weiter ausgebaut. „Wir wissen um unsere Verantwortung als stabilisierender Wirtschaftsfaktor an den Standorten, an denen wir verwurzelt sind. Mit den Investitionen stärken wir nicht nur unsere Standorte, sondern vertiefen auch unseren Fußabdruck in den Regionen rund um unsere Produktionsstätten“, sagt Birkenstock-CEO Oliver Reichert. „Gleichzeitig sind die Investitionen ein klares Bekenntnis unserer Gesellschafter zum Standort Deutschland.“

Reichert weiter: „Görlitz ist und bleibt unser größtes und wichtigstes Werk sowie die Herzkammer für die Produktion unserer Core-Produkte, den weltberühmten Kork-Latex-Sandalen. Ich bin überzeugt, das gelingt am besten, wenn wir uns dort mit ganzer Kraft auf diese Produktlinie konzentrieren. Die Herstellung der EVA- und PU-Kunststoffsandalen ist ein vollkommen anderes Business mit eigenen Anlagen, Prozessen und Anforderungen an die Mitarbeiter. Deshalb schaffen wir ein eigenständiges Kompetenzzentrum als neues Zuhause für diese Produktlinien.“

Diese Entscheidung habe auf die Beschäftigungslage am Standort Görlitz kaum Auswirkungen. Die Geschäftsleitung der Birkenstock Productions Sachsen GmbH hat sich dazu mit dem Betriebsrat gemeinsam auf eine Betriebsvereinbarung verständigt. Wesentliche Säule der Vereinbarung ist der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen gegenüber den von den Veränderungen betroffenen Mitarbeitern. Weltweit sind im Unternehmen 5.200 Beschäftigte tätig.

Mark Jensen übernimmt die neu geschaffene Funktion des Chief Technical Operations Officer

Unter Leitung von Mark Jensen, der am 1. August 2021 die neu geschaffene Funktion des Chief Technical Operations Officer in der Birkenstock Group übernommen hat, soll die Produktion enger mit dem Vertrieb und den Märkten verzahnt werden. Daneben soll der Schuhproduktionsexperte die Standorte dabei unterstützen, zusätzliche Kapazitäten aufzubauen, die Produktivität weiter zu verbessern und die Automatisierung voranzutreiben.

Mark Jensen hat bei Ecco zuvor eine Karriere mit verschiedenen Stationen im Produktionsbereich gemacht. 2006 im Produktionsmanagement der dänischen Traditionsmarke gestartet, hat er in den darauffolgenden eineinhalb Jahrzehnten die unterschiedlichsten Führungsaufgaben übernommen, darunter in Indonesien, Vietnam, China und zuletzt in Thailand mit Personalverantwortung für bis zu 6.000 Mitarbeiter.

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