Seit 2005 gingen Umsätze um rund 40 Prozent zurück
Die deutsche Bekleidungsindustrie hat seit 2005 rund 40 Prozent ihres Umsatzes und ihrer Beschäftigten verloren. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes. Grund ist vor allem die verschärfte Wettbewerbssituation mit erhöhtem internationalen Kostendruck. Dazu geführt haben neben Produktivitätsfortschritten vor allem die fortschreitende Globalisierung der Branche sowie das Auslaufen aller Handelsbeschränkungen für die sensiblen Textil- und Bekleidungsprodukte bis zum Jahre 2005 (WTO-Übereinkommen über Textilwaren und Bekleidung, engl. ATC). Die Corona-Krise hat die Situation insgesamt weiter verschärft und den Rückgang bei Umsatz und Beschäftigten weiter befeuert.
Deutschland ist ein Nettoimporteur von Textilien und Bekleidung. Die Produktion der heimischen Textil- und Bekleidungsindustrie deckt nur einen relativ kleinen Teil der Nachfrage. Der Großteil kommt heute aus Niedriglohnländern vor allem in Asien. China, Bangladesch und die Türkei waren im Jahr 2019 die wichtigsten Herkunftsländer für den deutschen Bekleidungsmarkt. Technologische Entwicklungen begünstigen jedoch eine Rückverlagerung der Produktionsstandorte bis 2025 nach Europa.