Bekleidungsangebot in Deutschland schrumpft

Für jeden Einwohner sind 45 Bekleidungsstücke verfügbar. Foto: Pixabay

45 Bekleidungsstücke für jeden Einwohner verfügbar

In den letzten Jahren ist das Angebot an Bekleidung in Deutschland – unter anderem Corona-bedingt – deutlich geschrumpft. Das zeigen die kürzlich veröffentlichte Produktions-, Import- und Exportstatistiken für 2021. Danach lag die sogenannte Inlandsverfügbarkeit (Produktion plus Import minus Export) bei 3,75 Milliarden Bekleidungsteilen. Zum Vergleich: 2018 lag dieser Wert noch bei 4,40 Milliarden Teilen. Innerhalb von drei Jahren ist damit die Inlandsverfügbarkeit um rund 15 Prozent gesunken.

Rein statistisch entfiel damit im letzten Jahr auf jeden der rund 83,2 Millionen Einwohner Deutschlands ein Angebot von 45 neuen Bekleidungsstücken, und zwar inklusive Sport- und Berufsbekleidung, aber ohne Schuhe und Haustextilien. 2018 lag dieser Wert noch bei rund 50 Teilen.

Aber auch 45 Bekleidungsteile muten auf den ersten Blick sehr viel an, so dass sich die Modebranche immer wieder dem Vorwurf der Überproduktion oder Verschwendung von Ressourcen stellen muss. Bei der Bewertung muss man aber wissen, dass ein Großteil des Angebots auf Kleinteile wie Strumpfwaren/Strumpfhosen, Wäsche/Dessous, Handschuhe, Schals, Mützen sowie T-Shirts/Unterhemden entfällt. Das waren 2021 insgesamt rund 2,3 Milliarden Bekleidungsstücke, also rund 28 Teile pro Person. Und viele dieser Artikel unterliegen einem schnellen Verschleiß oder sollten aus hygienischen Gründen regelmäßig erneuert werden.

Auf Großteile entfällt dagegen mit 17 Artikeln pro Person und Jahr nur ein deutlich kleinerer Teil des Bekleidungsangebots. Bei Mänteln, Anoraks und Jacken lag 2021 die Inlandsverfügbarkeit für Damen, Herren und Kindern bei 122 Millionen Teilen, so dass jeder Einwohner statistisch betrachtet 1,47 Teile kaufen konnte. Bei Pullovern/Strickjacken waren es 326 Millionen Teile (3,9 Teile pro Person) und bei Blusen/Hemden 168 Millionen Teile (2 Teile pro Person). Auch bei diesen Artikeln kommt es zu Verschleiß oder – vor allem bei Kinderbekleidung – zu Bedarfsveränderungen beim Träger, die einen Neukauf erforderlich machen.

Ein Gutteil des geringeren Angebots im Jahr 2021 dürften zwar Folge von Lieferproblemen und -ausfällen sein, aber auch das Bewusstsein in der Modebranche in puncto Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren gewandelt.

 

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