BDSE drängt erneut auf staatliche Unterstützung

BDSE-Präsidentin Brigitte Wischnewski

BDSE-Präsidentin Brigitte Wischnewski befürchtet Schließungen von Schuhgeschäften

Der „Lockdown light“ ließ Kundenfrequenzen und Umsätze speziell auch im innerstädtischen Schuhhandel erneut massiv einbrechen. Daher fordert BDSE-Präsidentin Brigitte Wischnewski von der Politik noch einmal eindringlich direkte Finanzhilfen, ohne die viele Schuhgeschäfte die Corona-bedingten, staatlich verordneten Einschränkungen nicht überleben werden. Schließlich fahren die meisten Schuhhäuser Tag für Tag hohe Verluste ein, da die geringen Umsätze die anfallenden Kosten bei Weitem nicht decken.

Wischnewski: „So gut wie alle Schuheinzelhändler dürften das Jahr 2020 mit tief roten Zahlen beenden. Bei zahlreichen Betrieben sind die Rücklagen aufgrund der monatelangen Beeinträchtigungen so gut wie aufgebraucht.“ Dies gehe bei vielen inhabergeführten Schuhhäusern auch mit einem Verzehr ihrer Altersversorgung sowie privater Kapitaleinlage einher. Es sei zu erwarten, dass im nächsten Jahr viele Mode- und Schuhgeschäfte für immer schließen müssten, wenn nicht zügig massive staatliche Hilfe geleistet würde.

Die von der Politik gerne als zukunftsweisende Lösung proklamierte Digitalisierung des innerstädtischen Einzelhandels greife in der Schuhbranche zu kurz. Die meisten Schuhhäuser seien bereits digital sehr gut unterwegs, sowohl über eigene Web-Shops und Plattformverkäufe als auch über intensive Social Media-Aktivitäten. Zudem habe sich herausgestellt, dass die Online-Verkäufe nicht immer kostendeckend sind. Zumal der stationäre Handel gerade im Mittelstand überfordert ist, einen stationären und einen digitalen Vertriebskanal parallel zu unterhalten.

„Die mittelständischen Multilabel-Schuhhändler können bei insgesamt sinkenden Umsätzen nicht gleichzeitig sowohl die Kosten für den Betrieb eines stationären Geschäftes als auch die eines Online-Händlers stemmen“, so die BDSE-Präsidentin.

Der BDSE wird sich daher auch weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den Bundesfachverbänden BTE (Textil), BLE (Lederwaren) und dem Spitzenverband HDE intensiv für staatliche Hilfen einsetzen. Auch die Landesverbände seien wichtige Partner, da viele behördlichen Auflagen in der Verantwortung der Bundesländer lägen.

„Nur gemeinsam wird es uns Einzelhandelsverbänden gelingen, die Politik von der äußerst angespannten Lage des innerstädtischen Mode- und Schuhhandels zu überzeugen und ihr die Gefahr für die Attraktivität unserer Innenstädte vor Augen zu führen. Erst langsam erkennen die politischen Entscheidungsträger, dass es kurz vor zwölf ist“, so Wischnewski. „Wir hoffen, dass diese Erkenntnis nun auch zeitnah zu zielführenden staatlichen Hilfsmaßnahmen führt.“ Dass diese intensiven Bemühungen auch erfolgreich sind, zeigt das Thema Mieten: Die Forderung der Einzelhandelsverbände nach Klarstellung der möglichen Ansprüche von Mietern gegenüber ihren Vermietern in Corona bedingten Frequenzverlusten haben jetzt offensichtlich Erfolg. „Die Bundesjustizministerin will nun gesetzlich klarstellen, dass dies regelmäßig die Störung der Geschäftsgrundlage für ein Mietverhältnis bedeutet und hat damit die Forderungen der Handelsverbände übernommen.“

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