Expo Riva Schuh zeigt erste Kollektionen für Herbst/Winter 2025/26

Noch bis morgen läuft am Gardasee die Expo Riva Schuh mit angeschlossener Messe Garda Bags. Rund 1.000 Aussteller zeigen ihre Kollektionen für Herbst/Winter 2025/26. Der erste Eindruck: es bleibt sportlich mit einer leichten Tendenz zu mehr Feminität.

Nach einem etwas schleppenden Start am Samstag füllten sich die Hallen in den darauffolgenden Tagen. Auch aus Deutschland waren bis auf wenige Ausnahmen alle „bekannten Gesichter“ vor Ort. Die Stimmung: Na ja. Euphorie sieht anders aus. Die aktuelle Wintersaison ist bei vielen Händlern hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Nach dem Black Friday Ende November lief es ziemlich schlecht. Der Dezember war katastrophal“, so ein Händler vom Niederrhein stellvertretend für viele Kollegen.

Reichlich Gesprächsbedarf gab es in Riva daher nicht nur zur neuen Mode. Themen wie Leerstände, fehlende Frequenz und damit verbunden Schwierigkeiten bei der Personalplanung trüben speziell beim deutschen Handel die Stimmung. Immer wieder werden Wünsche nach einer besseren Kalkulation geäußert – Forderungen, denen einige Aussteller, zum Beispiel Camel active, mit exklusiven, zeitlich limitierten Programmen entgegenkommen.

Teddy statt Terror

Bei allen Problemen blicken die Einkäufer mit Interesse auf die neuen Kollektionen. Was kommt an? Alles, was easy-going, flauschig und kuschelig ist – mit anderen Worten Ugg inspirierte Boots und Sabots mit neuen Details wie Stickereien oder Sohlenbetonung. Auch Snowboots, gern in matt schimmernden Metallics, kommen (nicht nur als Schnee-Begleiter) gut an. Daneben eine Fülle an derben Bikerboots, am besten mit Schnürung und Augenmerk auf kleine Details wie Lurexsenkel, ausgefallene Schließen oder Ösen – Details, die angesichts der Uniformität an Modellen für Abwechslung in den Regalen sorgen können und müssen.

Große Hoffnung setzen die Händler darüber hinaus in Langschaftstiefel. Je modischer, desto höher und gerader im Schaft, wenngleich hierzulande klassische Reiterstiefel, gern mit Funktion (Elastics) und Zipper, das Rennen machen dürften.

Neben den vielen rustikalen Styles ist eine leichte Tendenz zu mehr Feminität zu beobachten. Cleane Stiefeletten mit schlanken Leisten und filigranen Absätzen gefallen. Auch Ballerinas in progressiven Optiken mit markanteren Leisten, Riemchen und Nieten dürften frische Akzente setzen. Daneben Loafer, am besten clean und in Brush-Leder – passend zum Preppy Style. Erstaunlich: das Thema Animal Prints scheint noch nicht ausgereizt. Leo läuft weiter; Schlange kommt und das Zebra lässt sich vereinzelt blicken.

Farblich hält die neue Saison mit einem breiten Spektrum an Brauntönen den größten Neuigkeitswert bereit. Burgundy bleibt. Mokka, Camel und Cognac sind gesetzt und könnten auch bei Herrenschuhen für dringend benötigte Impulse sorgen. Passend zur britisch inspirierten HAKA bieten kernige Boots in Vintage-Optik beste Voraussetzungen, um dem Dauerbrenner „weißer Sneaker“ endlich Konkurrenz zu machen.

Dr. Claudia Schulz