ZR-Umsatz ging 2021 um 16 Prozent zurück
Die ANWR Schuh will ihre Leistungen künftig auf die drei Segmente Warenzugang, Digitalisierung und Profilierung konzentrieren. Vor diesem Hintergrund hat die Verbundgruppe ihre interne Struktur neu aufgestellt. Dafür hat sie die Bereiche Handel, Sales und Produkt geschaffen.
Wie der gesamte Schuh- und Fashionhandel in Deutschland hat 2021 auch die ANWR Schuh und die ihr verbundenen Handelsunternehmen unter den Begleiterscheinungen der Coronapandemie gelitten: Lockdowns und Zugangsbeschränkungen zu Geschäften, die nicht die „Grundversorgung“ bedienten, führten zum Umsatzrückgang am POS: Nach Schätzungen der ANWR Schuh blieben die Umsätze im Jahr 2021 am POS um knapp 18 Prozent unter denen von 2019, haben gegenüber 2020 aber vier Prozentpunkte aufgeholt. Der Zentralregulierungsumsatz der ANWR Schuh litt 2021 weiter unter dem zurückhaltenden Ordervolumen des Fachhandles und erreichte 567 Millionen Euro. Das waren 106 Millionen Euro oder 16 Prozent weniger als 2020. Die ANWR Schuh betreute im Jahr 2021 knapp 1100 Unternehmen mit 3187 Verkaufsstellen. Damit hatte sie den Rückgang um 124 Läden gegenüber dem Vorjahr zu beklagen.
Neue Fokussierung
Für die Geschäftsführer Tobias Eichmeier und Helmut Wies geht es bei der neuen Ausrichtung darum, dem Handel und auch der Industrie einen messbaren Mehrwert bei der Zusammenarbeit zu bieten. „Heute zählen nicht mehr gute Konditionen durch Mengenbündelung. Wir setzen auf exklusive Leistungen und Top-Konditionen durch gebündeltes Wissen“, so Tobias Eichmeier. Im Warenbereich zielt das Shoe-Love-Partner-Programm in diese Richtung. „Das Programm haben wir im intensiven Austausch mit Händlern und Industriepartnern entwickelt. Es betrachtet die gesamte Wertschöpfungskette unserer Mitglieder. Dabei steht die Individualität unserer Händler vor Uniformierung. Die ANWR Schuh vernetzt damit Handel und Industrie deutlich stärker, als dies jemals möglich war.“
Damit Handel und Industrie schnell auf das Marktgeschehen reagieren können, setzt die ANWR Schuh auf den Austausch von Handelsdaten. Zur optimalen Warenversorgung durch die ANWR Schuh gehören neben NOS Programmen auch die Exklusivmarken natural sense und Longo.
Über alle Bereiche des Handels steht die Digitalisierung. Sie beinhaltet automatisierte Prozesse und die Weiterentwicklung von Online-Leistungen, den Zugang zu den größten Online-Marktplätzen wie beispielsweise schuhe.de, oder die automatische Warenversorgung von NOS-Artikeln und Warenkapseln. Mit dem ANWR-Handels-Cockpit steht den teilnehmenden Mitgliedern das gebündelte Wissen über die eigenen Abverkäufe im Vergleich zum relevanten Markt tagesaktuell zur Verfügung.
Die Profilierung der Händler begleitet die ANWR Schuh mit zentral gesteuerten und marktrelevanten Sortimentsbausteinen, wie der Sneakerwand und dem neuen Modul Urban Outdoor und Arbeitsschuhen, außerdem mit den Spezialkonzepten Quick Schuh und Comfort & Trendschuh. Auch das Storytelling und Kompetenzstärkung in Richtung Endverbraucher ist ein wichtiger Profilierungsbaustein. Durch die zentrale Abstimmung mit den Industriepartnern verlängert die ANWR Schuh deren große Kampagnen bis an den POS.
Neue Struktur
Mit der Fokussierung auf die Kernsegmente hat die ANWR Schuh auch die internen Strukturen angepasst und in drei neuen Geschäftsbereichen zusammengefasst: Handel, Sales und Produkt. Verantwortlich für den Bereich Handel ist seit Beginn des Jahres Josef Sax. Der Schuh- und Handelsexperte ist bereits seit vier Jahren für die ANWR tätig und hat die Funktion von Helmut Wies übernommen. Dieser, seit Januar 2021 Geschäftsführer der ANWR Schuh, war über zehn Jahre für die Handelsberatung verantwortlich. Zusammengefasst sind in dem Bereich die Fachberatung und die ANWR-Konzepte Quick Schuh und Comfort und Trendschuh.
Nicole Wesner verantwortet den neu geschaffenen Geschäftsbereichs Sales. Aufgabe ist, die ANWR Produkte und Leistungen strategisch und aktiv zu vermarkten. Die Diplom-Betriebswirtin leitete seit 2016 den Marketingbereich der ANWR Schuh. Der Bereich Sales fokussiert sich auf Kampagnenmanagement für die Konzepte Quick Schuh sowie Comfort & Trendschuh, darüber hinaus auf die Konzeption und den Vertrieb für die Exklusivmarke natural sense und individualisierbare Fachgeschäftswerbung.
Tobias Eichmeier hat in Personalunion die Interimsleitung des Geschäftsbereichs Produkt übernommen. Aufgabe ist hier, zielgruppenspezifische und markt-relevante Sortimente und Leistungen zu entwickeln und über das Shoe-Love-Partner-Programm Zugang zu exklusiv konditionierter Ware, Bestsellern und vertikalen Spezialmodulen zu verschaffen.
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