Die ANWR-Unternehmensgruppe ist enttäuscht von Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz zur Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April. „Es kann nicht sein“, so Frank Schuffelen, Vorstandssprecher der ANWR Group eG, „dass der Einzelhandel, der die Hygienevorschriften vorbildlich umsetzt und laut RKI ein niedriges Infektionsrisiko darstellt, die Zeche für das erhöhte Risiko und eventuell auch das Fehlverhalten an anderer Stelle zahlt. Wir müssen weg kommen von der reinen Inzidenzbetrachtung und brauchen angesichts der unterschiedlichen Ansteckungsrisiken in den diversen Lebenssituationen eine differenzierte Vorgehensweise und eine neue Öffnungsstrategie. Es gilt die Pandemie an den Infektionsherden zu packen. Es stehen uns mittlerweile mehr Instrumente für die Erhaltung des Gesundheitsschutzes zur Verfügung als die fortdauernde Schließung des Einzelhandels.“
Gemeinsam mit dem HDE und der Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“ stehe die ANWR-Unternehmensgruppe zu ihrer Zusage, die umfassenden Konzepte inklusive einer digitalen Kontaktnachverfolgung im Handel, zum Beispiel mit der Luca App, zu unterstützen. Damit würden sich die Schuh-, Sport- und Lederwarenhändler aktiv für eine Öffnung aller Einzelhandelsgeschäfte unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln einbringen. „Die Ungleichbehandlung des Non-Food-Handels ist eine politische Entscheidung, die von unseren Anschlusshäusern nicht mehr verstanden wird“, betont Frank Schuffelen.
Die Lage in dem vom Lockdown betroffenen Einzelhandel sei trotz erster zaghafter Öffnungsschritte weiterhin dramatisch. Die ANWR-Unternehmensgruppe fordert deshalb, die Wirtschaftshilfen und die Finanzierungsmöglichkeiten der bundeseigenen KfW Bank schnell, wirksam und unbürokratisch anzupassen sowie gleichzeitig den dringend notwendigen Strategiewechsel einzuleiten. Parallel dazu sollten die Impf- und Testkapazitäten erhöht und diese in ein kurzfristig greifendes Öffnungskonzept des Einzelhandels einbezogen werden.
Die Bundesregierung hatte angekündigt, für die Unternehmen, die besonders schwer von den Schließungen betroffen sind, ein „ergänzendes Hilfsinstrument“ im Rahmen der europarechtlichen Vorgaben zu entwickeln. „Hier erwarten wir schnelle und konkrete Vorschläge sowie die Einbeziehung der im hohen Maße betroffenen Schuh-, Sport- und Lederwarenhändler in dieses Konzept“, so Schuffelen.