Sportartikelhersteller beendet Zusammenarbeit mit Umwelt-NGO
Der Sportartikelkonzern Adidas beendet seine langjährige Partnerschaft mit der Umweltschutzorganisation „Parley for the Oceans“. Der Ende des Jahres auslaufende Vertrag werde nicht verlängert, teilte der Konzern mit. Danach wird es laut Adidas keine neuen Produkte mit sogenanntem Parley-Ozeanplastik mehr geben. Damit verabschiedet sich der Sportartikelhersteller von der Vision, die Verschmutzung der Meere im großen Stil durch die Verwendung von Ozeanplastik zu bekämpfen.
Adidas begründet das Ende der Zusammenarbeit damit, dass die Parley-Produkte nur noch einen sehr kleinen Teil des nachhaltigen Angebots ausmachten. Zudem arbeite man an zahlreichen Projekten zur Entwicklung nachhaltigerer und klimaschonender Materialien und kooperiere mit mehreren Partnern für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft. So seien im vergangenen Jahr bereits 99 Prozent des verarbeiteten Polyesters recycelt.
Adidas und „Parley for the Oceans“ begannen ihre Partnerschaft 2015 mit einem gemeinsamen Sneaker. Seitdem nutzt Adidas sogenanntes Ozeanplastik, also Plastikabfall aus Küstenregionen, um daraus Kleidung herzustellen. Auch wenn der Anteil der Produkte mit Ozeanplastik am Gesamtsortiment des zweitgrößten Sportartikelherstellers weltweit vergleichsweise gering war, war die Erzählung vom Schutz der Meere durch Plastik-Recycling über fast zehn Jahre von großer Bedeutung für die Nachhaltigkeitskommunikation von Adidas.
Parley-Gründer Cyrill Gutsch will seine Vision weiterverfolgen und sein Ozeanplastik künftig mit einem chemischen „Tracer“ versehen, um die Lieferkette lückenlos nachweisen zu können. Außerdem werde Parley keinen Plastikmüll mehr an Markenpartner übergeben, sondern den Produktionsprozess bis zur Garnherstellung selbst kontrollieren und verantworten.