Fabrikschließungen in Vietnam bereiten Sportartikelkonzern Sorgen
Die Einschränkungen bei der Produktion von Sportschuhen in Vietnam bereitet dem Sportartikelhersteller Adidas Sorgen. Wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie hatte die Regierung des asiatischen Landes die Fabriken geschlossen, sagte Adidas-Vorstandschef Kaspar Rorsted in Herzogenaurach. Betroffen davon sei die gesamte Branche. Dennoch hat Adidas seine Prognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht. Demnach soll der Umsatz um bis zu 20 Prozent steigen.
„Mit der Rückkehr des Sports auf die große internationale Bühne in diesem Sommer haben wir ein sehr erfolgreiches Quartal abgeliefert“, so Rorstedt. Der Umsatz im zweiten Quartal stieg gegenüber dem pandemiebedingt schwachen Vorjahr um 51 Prozent auf 5,077 Milliarden Euro. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft betrug im zweiten Quartal bei Adidas 387 Millionen Euro, nach einem Verlust von 243 Millionen Euro im Vorjahr.
Mit Ausnahme von China ist die Umsatzsteigerung im zweiten Quartal auf Wachstum in allen Marktsegmenten zurückzuführen. In China verzeichnete Adidas im zweiten Quartal einen währungsbereinigten Rückgang von 16 Prozent. Ein Grund sei, dass China einen Teil der Adidas-Produkte boykottiere, weil das Unternehmen auf die Verwendung chinesischer Baumwolle aus der Region Xinjiang verzichtet, aus der es Berichte über Menschenrechtsverletzungen gegen die Minderheit der Uiguren gibt.
Im Hinblick auf die Vertriebskanäle war der Umsatzanstieg des Unternehmens durch die starke Erholung von den erheblichen Umsatzeinbußen in den physischen Vertriebskanälen im Laufe des zweiten Quartals 2020 geprägt, als aufgrund der weltweiten Coronavirus-Pandemie sehr viele Geschäfte vorübergehend schließen mussten. Infolgedessen stiegen der Großhandelsumsatz sowie der Umsatz in den eigenen Einzelhandelsgeschäften von Adidas im zweiten Quartal 2021 um einen hohen zweistelligen Prozentsatz. Der E-Commerce-Umsatz ging im zweiten Quartal um 14 Prozent zurück. Dies spiegelt das außerordentlich hohe Wachstum im Vorjahreszeitraum wider, in dem sich die online generierten Umsätze nahezu verdoppelt hatten.
Der Verkauf der Marke Reebok soll bis Ende des Sommers abgeschlossen werden, sagte Finanzvorstand Harm Ohlmeyer. Es gebe reges Interesse an der US-Marke, die Adidas vor 15 Jahren übernommen hatte. Der damalige Adidas-Chef und heutige Bayern-München-Präsident Herbert Hainer hatte damals 3,1 Milliarden Euro bezahlt. Der Kaufpreis dürfte jetzt deutlich darunter liegen.