Rechtstreit nach zwei Jahren beigelegt
Adidas hat den Rechtsstreit mit dem umstrittenen Musiker Kanye West beigelegt. Dabei sei kein Geld an den US-amerikanischen Skandal-Rapper geflossen, der mittlerweile unter dem Namen „Ye“ auftritt.
„Wir schulden ihm nichts mehr, und er schuldet uns nichts mehr“, sagte Adidas-Vorstandschef Björn Gulden. Im Zuge des Vergleichs sei kein Geld mehr geflossen. „Damit ziehen wir einen Schlussstrich unter die Sache.“
Zuletzt hatten beide Seiten noch Klagen ausstehen, die nun zurückgezogen wurden. Beim Abwägen der jeweiligen Forderungen seien beide Seiten zu dem Schluss gekommen, „dass wir nicht mehr zu streiten brauchen“, so Gulden.
Adidas hatte sich im Oktober 2022 – noch unter Guldens Vorgänger Kasper Rorsted – von West getrennt, nachdem dieser mehrfach mit rassistischen und antisemitischen Äußerungen aufgefallen war. Der heute unter dem Namen „Ye“ auftretende Rapper hatte seit 2014 eine erfolgreiche Schuhlinie unter dem Namen „Yeezy“ designt, die Adidas Milliardenumsätze brachte, und dafür millionenschwere Tantiemen erhalten.
Adidas blieb nach der Trennung auf unverkauften „Yeezy“-Schuhen im Wert von 1,2 Milliarden Euro sitzen und wies hohe Verluste aus. Gulden, der seit Anfang 2023 an der Adidas-Spitze steht, hatte entschieden, den Restbestand noch auf den Markt zu werfen, um die Schuhe nicht vernichten zu müssen.
Nach Angaben von Finanzvorstand Harm Ohlmeyer ist der Lagerbestand an der Sneaker-Kollektion – gemessen an den Einkaufspreisen – inzwischen von 500 Millionen auf 50 Millionen Euro geschrumpft. Der Rest soll noch in diesem Jahr kostendeckend verkauft werden.
Im Zusammenhang mit der Einigung habe Adidas Rückstellungen von 100 Millionen Euro aufgelöst und den Betrag an die Adidas-Stiftung gespendet. Insgesamt habe der Konzern aus den „Yeezy“-Erlösen wie versprochen fast 250 Millionen Euro Spenden getätigt.